Ohne Mühe

Die wirtschaftliche Entwicklung Schleusingens war bis über die Mitte unseres Jahrhunderts hinaus durch eine enge Verbindung ohnemuehevon Landwirtschaft und gewerblichen Berufen geprägt.

 

Schleusingen wird in der Vergangenheit oft als Ackerbaustädtchen bezeichnet.


Es war noch üblich, zur Zeit des Entstehens der Wandmalerei im Rathaus 1949, dass viele Menschen, ob Handwerker, Angestellte oder Arbeiter, nebenbei Jahr für Jahr den eigenen Acker zur Versorgung der Familie bestellten und Wiesen zur Futtergewinnung für die Tiere nutzten. Zur Erntezeit halfen nicht selten Freunde und Bekannte. Den Beruf und die landwirtschaftliche Tätigkeit das war mit viel Mühe verbunden, denn das Schleusinger Umland war keineswegs besonders für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet. In diesem Zusammenhang sei an die Wiesenbauschule erinnert, die 1897 in Schleusingen gegründet wurde.


Hier wurden Wiesenbaumeister und Meliorationstechniker ausgebildet, und es war dieser Schule eine landwirtschaftliche Abteilung angegliedert, deren Aufgabe es war, die Schleusinger Landwirtschaft zu fördern.

 

Vielleicht erinnern sich auch einige der Leser an eine historische Marktansicht von Schleusingen. Bis ins 9.Jahrhundert gab es zwei Brunnen und eine Weeth, die zur Tränke der Tiere bestimmt war. Selbst die Bürger der Oberstadt hielten sich damals Tiere und lagerten Heu und Stroh in Stadeln hinter ihren Wohnhäusern.